Mond und Weiblichkeit
Seit Anbeginn der Welt ist der Rhythmus des Lebens vom Mond geprägt. “ Am Anfang … war eine sehr weibliche See. 250.000.000 Jahre schwebten alle Lebensformen im Ozean, genährt und geschützt von flüssigen Mineralien, geschaukelt von den Mondkräften Ebbe und Flut. Schon Charles Darwin vermutete hier den Ursprung des Menstruations-Zyklus als organisches Echo des Mond-Pulses der See.
Weiblichkeit als ursprünglich mit den großen Mächten der See und der Gestirne verwobene, schöpferische Macht
Damit kompliziertere Lebensformen das Land erobern konnten, mußten sie zur Reproduktion einen „Miniatur-Ozean“erschaffen: geschützt von der harten Eischale entwickelten sich die ersten Amphibien in der nährenden, salzigen Feuchtigkeit. Im Laufe der Evolution wurde der nährende , schützende Raum, die amniotischen Flüssigkeiten und der mondbestimmte Rhythmus in den individuellen weiblichen Körper übertragen.“ So beginnt das Buch „the great cosmic mother“ von Monica Sjöö und Barbara Mor ( leider nur noch über amazon auf englisch erhältlich.) Dieses Buch führte zur Erfindung der Mondfrauen: eine tatsächliche Auffassung von Weiblichkeit als eine ursprünglich mit den großen Mächten der See und der Gestirne verwobene, schöpferische Macht.
Alle Schamanen, weisen Frauen, Hexen und Zauberinnen schöpften ihre Kraft aus der Verbundenheit ihrer Körper mit der Grenzenlosigkeit des Ozeans, der nährenden Erde, der inspirierenden Luft und des verwandelnden Feuers und nutzen den Rhythmus des Mondes für ihre Absichten
Gemeinsam die Mondkräfte feiern und nutzen.
Seit 2001 existiert die Gruppe der Mondfrauen, die sich zu jedem Neumond und jedem Vollmond trifft, um gemeinsam die Mondkräfte zu feiern und zu nutzen. Die Gruppe ist offen und frei. Neumond ist die Zeit für Meditation über Neubeginn, neue Projekte, neue Einsichten und Qualitäten, die wir uns wünschen. Neumond ist auch die Zeit, dunkle Gestalten, Abgründe und Schatten zu integrieren, Verluste zu überwinden und Mut zu fassen. Mithilfe des Tarot oder anderen schamanischen Orakeln wird das Thema für die aufbauende Mondphase ergründet. Mit der zunehmenden Mondin, sobald die erste dünne Sichel kurz nach Sonnenuntergang sichtbar wird, kann Mondmagie gewirkt werden. Viele Mondfrauen haben sich damit ihr Geschäft gut aufgebaut oder ihren Geliebten angelockt. Vollmond ist immer eine Vollendung, die gefeiert wird, mit Hexensuppe, Ritualen, Gesängen und magischen Kreisen unter freiem Himmel.
Die Magie des Körpers | Die Erde ist wahrhaftig unsere Mutter
C. G. Jung beschrieb das archetypisch Weibliche mit den Worten: Meer, Mond, Dunkelheit, Ewigkeit/Grenzenlosigkeit. So ist es für die Mondfrauen sehr wichtig, die Scheu vor der Dunkelheit zu überwinden, nachts hinaus in den Wald zu gehen, mutig die Stimme zu erheben, ihren Willen und ihre Wahrnehmung zu ehren. Darin ist die Mondmagie konträr zu der christlich-beeinflußten Spiritualität: das Licht wird nicht verherrlicht und die Dunkelheit nicht verteufelt. Der Geist wird nicht über den Körper gestellt. Es wird kein höheres, mächtiges Wesen, welches in irgendeiner Weise gnädig gestimmt werden muß, oder dem wir ausgeliefert sind, anerkannt. Mondfrauen gehen von einer Magie des Körpers aus. Das ist sehr pragmatisch und vernünftig. Wir sind relativ kurze Zeit in diesem sehr wandelbaren Körper auf der Erde. Der Körper hat sich dieser Erde in Äonen angepaßt, alles, woraus unser Körper besteht, ist irgendwann einmal auf der Erde gewachsen. Die Erde ist wahrhaftig unsere Mutter, die uns nährt und aufbaut. Deswegen achten Mondfrauen auch sehr auf ihre Ernährung.
Die heiligen 4 Elemente
Der Körper besteht zu 60 -70% aus Wasser. Die Erinnerung an das Urmeer aus dem wir alle kommen, ist in unseren Körperzellen gespeichert. Durch die Luft, die wir atmen, sind wir verbunden mit Bäumen und Tieren und Menschen, unser Atemmechanismus ist viel älter als unser Geist. Wir können ihm vertrauen und so zum ursprünglichen Atem zurückfinden, den die InderInnen Prana nennen und durch den wir mit allen Wesen verbunden sind. Die Macht des Feuers mit der wir Nahrung verbrennen und Energie gewinnen, mit der wir wilde, rasende, schamlose Leidenschaft genießen, mit der wir zornig werden, um Veränderungen herbeizuführen, ist ebenfalls in unserem Körper.
Respekt, Mitgefühl und Unterstützung
So viele Frauen suchen jahrelang „den direkten Draht nach oben“, und finden dabei viel Theorien, aufgestellte „Ordnungen“ und Dogmen, aber selten Freiheit ,Wohlsein und Vergnügen in ihrem weiblichen Körper. Die Mondfrauen unterstützen sich gegenseitig und sind voller Respekt und Mitgefühl gegenüber der Einzigartigkeit jeder anderen Frau.
Redekreis und Blickweise des Sternenlichtes
Am Anfang jedes Treffens findet ein Redekreis statt, in dem die innere Weisheit und das Ahnenwissen gerufen wird. Jede Frau spricht über ihre Erfahrungen und Absichten. Niemals wird etwas beurteilt, was beim Mondtreffen geschieht, sondern wir versuchen, offen in alle Richtungen und grenzenlos zu werden. Dabei hilft die“Sichtweise des Sternenlichtes“, ein weicher, unfokusierter Blick, der nichts hält, nichts sucht, nicht bewertet..so kann die Wirklichkeit wahrgenommen werden. Alle Rituale und magische Übungen der Mondfauen sind verbunden mit dem Zyklus der Jahreszeiten und des Mondes und stammen aus dem überlieferten Wissen der weisen Frauen.
Die Mondmagie ist sanft und freundlich
Selbstverständlich und natürlich geschehen große persönliche Entwicklungen und auch Heilungen durch das Wissen um den ursprünglichen Rhythmus. Das ist auch in der Stadt und mit einem vollen Terminkalender möglich. Nach ein paar Mond-ritualen stellt sich die Körperseele auf den neuen/alten Rhythmus ein. So können wir auch viel effizienter mit unserer Energie umgehen, wenn wir herausfinden, was der richtige Zeitpunkt für welche Unternehmungen ist. Wir können auch wieder lernen, die Unterstützung der Krafttiere und Ahnen zu nutzen, die den Menschen in allen Kulturen über Jahrtausende selbstverständlich waren und erst in jüngster Zeit „verloren“ gingen.